top of page

Schamanismus

Die Denkweise der Schamanen ist durch eine besondere Weltsicht charakterisiert, die den Menschen als Teil des Kosmos begreift und die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur in den Mittelpunkt des Interesses rückt, die die Idee der Identität von Mikro- und Makrokosmos beinhaltet: von Mensch und Universum.

 

Schamanen nehmen vor allem Vermittlerfunktionen zwischen Diesseits und Jenseits, Menschen und Geistmächten, Lebenden und Toten (Ahnen) wahr. Das ist existenzunabdinglich, das die Welten ein komplementäres Gesetz bilden, Wohl- und Fehlverhalten in ihren Auswirkungen niemals lokal auf eine beschränkt bleiben sondern immer die anderen, das heisst die gesamte Natur mitaffizieren.

​

„Die Menschheit hat das Netz des Lebens nicht gewoben.

Wir sind nur ein kleiner Faden darin.

Was immer wir diesem Netz tun, tun wir uns selbst.

Alles ist miteinander verwoben.

Alles gehört zusammen.“

(Chief Seattle, Indianerhäuptling)

 

Der Schamane teilt die Welt in drei Ebenen. Das mittlere Reich in dessen Mitte, im Nabel der Erde, ein riesiger Baum aufragt, ist das des menschlichen Lebens auf der Erde. Es ist das einzige Reich, das den Gesetzen der linearen Zeit und des dreidimensionalen Raumes unterliegt. Die obere und die untere Welt, die Welt der Geister, zerfällt in weitere Schichten. Die Verbindungsachse dieser Welten wird meist als Weltenbaum gesehen, dessen Krone in die Oberwelt reicht, der Stamm befindet sich in der Mittelwelt, in der die Menschen leben, und die Wurzeln verästeln sich in der Unterwelt. Zugleich verbindet der Weltenbaum Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander. Er wird gleichsam zum Weg des Schamanen, über den er die anderen Welten aufsucht.

(Auszug aus Fachhochschule Hannover, Fachbereich Wirtschaft)

 

Vgl. Rosenbohm 1999

Vgl. Müller Schamanismus: Heiler, Geister, Rituale 2001

Vgl. Reichel Die Oeko-Polemik im Schamanismus der Yukuna und Tanimuka vom nordwestlichen Amazonas, in: Schamanische Wissenschaften: Oekologie, Naturwissenschaft und Kunst 1998

Hoppal M. 1994

Bodogh M: Die Schamanen

Vgl. Konfink T.: Schamanen: Mittler zwischen den Welten 1999

bottom of page